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Year: 2022
Europe

Mit einer Stimme. Deutsche und Polen über den russischen Angriff auf die Ukraine. Deutsch-Polnisches Barometer 2022 Sonderausgabe

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„Wir erleben eine Zeitenwende“ – mit diesen Worten beschrieb Bundeskanzler Olaf Scholz den Wandel, den die russische Invasion in der Ukraine in der Weltordnung markiert. Zugleich bezieht sich dieser Satz auf jene Kehrtwende, die die deutsche Sicherheitspolitik in den Beziehungen zu Russland aufgrund des russischen Angriffs auf die Ukraine vollzogen hat. Jahrelang waren es diese beiden Bereiche – die Beziehungen zu Russland und die Sicherheit –, die Anlass für Streitigkeiten und gegenseitige Vorwürfe in den Beziehungen zwischen Polen und Deutschland waren. Der grundlegende deutsche Politikwechsel bringt Warschau und Berlin näher zusammen. 

Die deutsch-polnischen Meinungsverschiedenheiten in diesen Bereichen, die im Laufe der Jahre bestanden haben, haben uns immer wieder dazu veranlasst, im Deutsch-Polnischen Barometer Fragen über die Wahrnehmung der Politik des Nachbarn gegenüber Russland oder über die Wahrnehmung der Bedrohung durch Russland zu stellen. Das haben wir unter anderem nach dem russischen Angriff auf Georgien und Russlands Annexion der Krim untersucht. Normalerweise blieben trotz dieser dramatischen Ereignisse die Differenzen zwischen Deutschen und Polen bestehen.

Als wir, wie jedes Jahr im Winter, die Umfrage für die diesjährige Ausgabe des Deutsch-Polnischen Barometers vorbereiteten, beschlossen wir, uns auf Fragen zu Russland und Maßnahmen in der Russlandpolitik zu konzentrieren, die Deutsche und Polen von ihren Regierungen in den Beziehungen erwarten. Die Situation war schon damals angespannt, aber wir alle hofften noch, dass es keinen Krieg geben würde und unsere Fragen einen gewissermaßen hypothetischen Charakter behalten würden. Die Ergebnisse, die wir erlangten, geben uns Aufschluss über die Wahrnehmung Russlands und der deutschen und polnischen Politik gegenüber diesem Land kurz vor dem Angriff. Daher haben wir uns entschlossen, ausgewählte Fragen nach den ersten Kriegstagen erneut zu stellen und sie mit den Ergebnissen vom "Vorabend" des Krieges und auch mit Zahlen früherer Barometer-Umfragen zu vergleichen. Dank dessen können wir die Veränderungen beobachten, die die Entscheidung des Kremls, in das Nachbarland einzumarschieren, in der deutschen und polnischen öffentlichen Meinung verursacht hat.
 

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