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Der Rückgang der Bevölkerung im arbeitsfähigen Alter sowie die Intensität dieses Prozesses wird in Europa in den kommenden Jahrzehnten eine sehr sichtbare Erscheinung sein. Nach Angaben der Europäischen Kommission wird fast ein Drittel der Europäer im Jahr 2060 über 65 Jahre alt sein und der Anteil der Personen im Alter 15-64 Jahre wird von 67% auf 56% fallen. Analysen zeigen, dass der Anteil der Personen im arbeitsfähigen Alter bis 2060 in Deutschland um 28,8% und in Polen um 34,5% zurückgeht. Zuwanderung wird als einmöglicher Lösungsansatz für dieses Problems gesehen.
2009 wurde die EU-Richtlinie über die Blaue Karte verabschiedet. Sie hatte zum Ziel, die Anwerbung hochqualifizierter Migrantinnen und Migranten von außerhalb der EU zu erleichtern, die zu Wirtschaftswachstum und Wettbewerbsfähigkeit der EU sowie zur Nivellierung der Probleme des Arbeitskräftemangels und der Kosten aufgrund der Alterung der Gesellschaft beitragen sollte. Manche EU-Mitgliedstaaten nutzen aktuell das neue System sehr effektiv, andere bevorzugen nationale Lösungen.
Der Präsident der Europäischen Kommission, Jean-Claude Juncker, hat eine „neue Politik der legalen Migration“ zu einem seiner zehn Prioritäten gemacht. Er betont dabei u. a. die Notwendigkeit einer Überprüfung der Vorschriften bezüglich der hochqualifizierten Migrantinnen und Migranten. Voraussichtlich im Frühjahr 2016 wird die Europäische Kommission neue Richtlinien vorstellen um dieses System effektiver zu machen. Ziel dieser Maßnahmen wird es sein, Europa ebenso attraktiv für diese Arbeitsnehmer zu machen wie Australien, Kanada oder die Vereinigten Staaten.

Die Konferenz wird das Thema der hochqualifizierten Migrantinnen und Migranten aus der polnischen und deutschen Perspektive aufgreifen und sich auf die Migration der Arbeitskräften von außerhalb der EU konzentrieren. Gemeinsam mit Experten aus Polen, Deutschland und der Europäischen Kommission werden wir folgende Fragen erörtern:
 

• Ist die Anwerbung hochqualifizierter Arbeitskräfte eine effektive Methode, um Probleme auf dem Arbeitsmarkt in Polen und Deutschland zu lösen?
• Was sind die effektivsten Methoden, um qualifizierte Migrantinnen und Migranten anzuziehen und zu integrieren? Was können wir von Ländern wie den USA, Kanada oder Australien lernen?
• Wie wichtig ist die Rolle der Willkommenskultur im Prozess der Anwerbung und der dauerhaften Integration hochqualifizierter Arbeitskräfte in Polen und in Deutschland?
• Wie können wir aus der Blauen Karte in Polen und in Deutschland ein noch attraktiveres Instrument machen?
• Die Anerkennung von Berufsqualifikationen ist immer noch eine wichtige Barriere bei der Anwerbung qualifizierter Arbeitskräften aus dem Ausland. Wie kann man in Polen und in Deutschland die Zusammenarbeit zwischen den zuständigen Behörden für die Aufenthaltsgenehmigung, der Arbeitsverwaltung und für die Anerkennung der Berufsqualifikationen verbessern?

Programm

 
13.30 - 14.00     Registrierung und Imbiss
 
14.00 – 14.15    Eröffnung der Konferenz

• Jacek Kucharczyk, Institut für Öffentliche Angelegenheiten
• Roland Feicht,Friedrich-Ebert-Stiftung in Warschau

 
14.15 – 15.15   Einführende Worte

• Stanisław Szwed,Staatssekretär im Ministerium für Familie, Arbeit und Sozialpolitik
• Thorben Albrecht,Staatssekretär im Bundesministerium für Arbeit und Soziales

 
15.15 – 17.00   Kommentare und Diskussion

• Vera Egenberger, Deutscher Gewerkschaftsbund Bundesvorstand
• Uwe Hunger, Universität Siegen 
• Rafał Janas, DG Beschäftigung, Soziales und Integration, Europäische Kommission
• Robert Lisicki, Arbeitgeberverband Lewiatan

 
Moderation: Justyna Segeš Frelak, Institut für Öffentliche Angelegenheiten

 Organisatoren: Das Institut für Öffentliche Angelegenheiten, Friedrich-Ebert-Stiftung in Polen, die Deutsche Botschaft Warschau 

Die Konferenz wird simultan - Polnisch und Deutsch - simultan gedolmetscht
Bitte melden Sie sich bis zum 1.März